Beratungsbericht der Firma Becskei in Österreich

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Beratungsbericht der Firma Becskei in Österreich

Die Österreichische Firma Becskei ist ein steirisches Orthopädie- und Sanitätshaus mit 62 Jahren Firmengeschichte.  Der ursprünglich kleine Schuhmacherbetrieb entwickelte sich zu einem Unternehmen mit drei Standorten, nachdem Peter Becskei senior sich nach dem Krieg entschlossen hatte, die Firma auf die Bedürfnisse der Bevölkerung und deren zahlreiche verletzten Füße auszurichten.

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Hintergrund und Ausgangslage

Die Firma Becskei ist ein steirisches Orthopädie- und Sanitätshaus mit langer Firmengeschichte. Alles begann im Jahr 1954 als Peter Becskei sen., der Vater des heutigen Firmenchefs, einen Schuhmacherbetrieb in Leibnitz/Steiermark eröffnete. Viele Veränderungen und mutige Entscheidungen führten dazu, dass aus dem kleinen Schuhmacherbetrieb das heutige Orthopädie- und Sanitätshaus mit drei Standorten in Graz, Leibnitz und Deutschlandsberg wurde.

 

Die Weichen für die heutige Ausrichtung der Firma als Orthopädie- und Sanitätshaus stellte Peter Becskei senior, als er sich entschloss, statt weiterhin mit der anwachsenden industriellen Schuhindustrie zu konkurrieren, sich lieber auf die zahlreichen im Krieg verletzten Füße zu konzentrieren und leidenden Menschen Linderung zu verschaffen. 1962 legte er deshalb die Prüfung zum orthopädischen Schuhmacher ab und widmete seine Handwerkskunst fortan auch den Einschränkungen und Krankheiten des Fußes.

 

Peter Becskei die übernahm die Firma 1985 von seinem Vater. In den 30 Jahren mit ihm als Geschäftsführer wurden das Unternehmen umgebaut, neue Filialen eröffnet und neue Bereiche erschlossen. Einen großen Anteil am Erfolg haben auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ersten Stunden, auf deren Engagement und Hingabe das Unternehmen stets zählen konnte.

Seit 1995 ergänzt sein Bruder Thomas Becskei das Team: der gelernte Bandagist und Orthopädietechniker wurde Teil der Becskei GmbH.

 

Es gab auch gesellschaftspolitische Veränderungen: Berufsbezeichnungen veränderten sich, wurden entsprechend ihrer Wertigkeit umbenannt und mit neuen Inhalten befüllt. So wurde aus dem Schuster der Schuhmacher bzw. der Orthopädieschuhmacher, aus dem Orthopädiemechaniker der Orthopädietechniker – und alle drei Berufsbilder wurden Teil der Gesundheitsberufe.

 

Die Philosophie der Orthopädie Becskei ist nicht nur geprägt vom Anspruch, den Kundinnen und Kunden die qualitativ beste Beratung und die hochwertigsten Hilfsmittel zu bieten, sondern auch davon, Bewusstsein für Gesundheit zu schaffen. Auch die Ausbildung von Lehrlingen spielt für Peter Becskei junior eine wichtige Rolle in seinem Betrieb.

 

Das Projekt SWOPS unterstützt die Firma sich auch personaltechnisch den Anforderungen der heutigen Zeit zu stellen. Da die Firma geschäftsfeldbedingt nahe am Kunden/an der Kundin arbeitet, – die Anpassung von orthopädischen Hilfsmittel ist mit intensiven KundInnenkontakt verbunden- sieht das Unternehmen motivierte und zuverlässige MitarbeiterInnen als einen DER wesentlichen Einflussfaktor für den geschäftlichen Erfolg.

 

Die Becskei Gmbh hat die die Beratung über SWOPS in Anspruch genommen, weil sie das Anliegen der Chancengleichheit insgesamt unterstützen und die Gelegenheit nutzen wollten, um neue Möglichkeiten zu erarbeiten, wie vermehrt junge Frauen für die interessanten Berufsfelder an der Schnittstelle von Technik und Gesundheit interessiert werden können.

 

Beratung

In Anbetracht der begrenzten Beratungsressourcen wurde entschieden, die Unternehmensanalyse zu nutzen um herauszuarbeiten, in welchem Feld hier Beratung sinnvoll in Anspruch genommen werden könnte.

Die Firma Becskei ist als vorbildlich anzusehen, was die Arbeitsorganisation betrifft: Qualifizierte Teilzeit, gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie, offene Kommunikationskultur im Unternehmen führen zu einer hohen MitarbeiterInnen- Zufriedenheit und einer kleinen Fluktuation.

Als Beratungsgegenstand wurde ausgewählt herauszuarbeiten , welche Motive für junge Frauen wichtig sein könnten, um sich in Verkaufssettings, die nicht so schick wie in anderen Branchen sind , aber umso mehr Fingerspitzengefühl erfordern zu engagieren und um die Darstellung der Erleichterung, die Firmen in Anspruch nehmen können, die weiblichen Lehrlinge einstellen.

 

Interesse wecken

Folgende Maßnahmen könnten interessant sein:

  • Schnuppertage für SchülerInnen anbieten
  • Girls-Day im Unternehmen: Töchter, Cousinen, Nichten dürfen einen Tag dasBerufsfeld anschauen
  • T eilzeitmöglichkeiten nutzen
  • Lehre mit Matura anbieten
  • Mitmachen bei der Programm „Gläserne Fabrik“
  • Aktiv in Öffentlichkeitsarbeit investieren – regelmäßig in Medien vorkommen
  • Zertifizierungen, die vorhanden sind öffentlich bekannt machen (z.B.familienfreundlicher Betrieb)

 

Fachberatung:
Förderung der Lehrausbildung durch das Arbeitsmarktservice

Unternehmen können für die Ausbildung von Jugendlichen und Erwachsenen einen pauschalierten Zuschuss zu den Kosten der Lehrausbildung bzw. der Lehrausbildung mit verlängerter Lehrzeit oder Teilqualifikation erhalten.

 

Gefördert werden kann die Lehrausbildung von

  • Mädchen/Frauen in Berufen mit geringem Frauenanteil
  • Lehrstellensuchende, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind
  • TeilnehmerInnen an einer Lehrausbildung mit verlängerter Lehrzeit oder Teilqualifikation
  • Erwachsenen (über 18-jährige), deren Beschäftigungsproblem aufgrund von Qualifikationsmängeln durch eine Lehrausbildung gelöst werden kann oder Schulabbrecher/Schulabbrecherinnen.
  • Die Förderung wird als monatlicher Zuschuss zu den Kosten der Lehrausbildung bzw. der Lehrausbildung mit verlängerter Lehrzeit oder Teilqualifikation (Lehrlingsentschädigung, Personal- und Sachaufwand) in pauschalierter Form ausbezahlt. Die Beihilfe wird monatlich meistens für ein Lehr-/Ausbildungsjahr gewährt. Die Antragstellung und Genehmigung erfolgt über das örtlich zuständige Arbeitsmarktservice.