Fast wie Weihnachten – SWOPS-Zertifikate-Vergabe bei KNAUER
Die für ihre Innovationsstärke mehrfach ausgezeichnete KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH zeigt auch als SWOPS-Partner Ideenreichtum und Umsetzungsstärke. Ehrung für die Teilnehmer*innen der betriebsinternen Projektgruppe SWOPS für ihr Engagement für mehr Chancenfairness im Unternehmen.
Ein besonderer Tag im Hause der KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH in Berlin. Das inhabergeführte Unternehmen ist eines der vier kleinen und mittelständischen Unternehmen, die für Deutschland im Rahmen des EU-geförderten Strukturwandel-Projekts SWOPS von den Beratungen für mehr Chancengerechtigkeit profitieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der KNAUER-Projektgruppe SWOPS erhielten nun eine Auszeichnung für ihr Engagement zugunsten von mehr Transparenz und einer gut funktionierenden internen Kommunikation als wichtige Voraussetzungen für mehr Chancenfairness im Unternehmen. Die feierliche Übergabe der Urkunden bildete den Höhepunkt nach den Beratungen der letzten Wochen und Monate.
Dabei zeigte sich einmal mehr, wie schnell professioneller Support Früchte tragen und weitere positive Veränderungen im Unternehmen bewirken kann: Vor allem am Arbeitsplatz ist es für alle Beteiligten gut, wenn Kommunikation auf Augenhöhe verläuft und alle Unternehmensmitglieder partizipatorisch in mögliche Beratungsabläufe eingebunden sind. Dabei sollte es idealerweise darum gehen, ein gemeinsames Leitmotiv in puncto Unternehmenskultur zu entwickeln und weniger darum, nur an der Basis zu coachen.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass auch die Führungskräfte ihrer Verantwortung nachkommen und sich in die Herausforderungen einfinden, denen sich ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tagtäglich gegenüber sehen. Im Zuge von SWOPS hatten Beschäftigte und Führungskräfte gleichermaßen die Gelegenheit, sich mit ihren Ideen einzubringen und Unternehmenskultur gemeinsam zu gestalten. Bei KNAUER gehört dies inzwischen zum Unternehmensalltag. Insgesamt dreimal konnte sich das Familienunternehmen schon über die Auszeichnung „innovativstes Unternehmen im Mittelstand“ freuen – zuletzt gewann KNAUER den Berlin Brandenburg Innovationspreis 2013, mit dem besonders aussichtsreiche Produktinnovationen ausgezeichnet werden.
Als klarer Pluspunkt für KNAUER erwies sich, dass SWOPS dort gleich zur Chef*innen-Sache erklärt wurde: Eigens hatte die alleinige Geschäftsführerin des Unternehmens, Alexandra Knauer, eine Projektgruppe zusammengestellt, die die wesentlichen Projektaktivitäten koordinieren und realisieren sollte. Dabei achtete sie zugleich darauf, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen mitzunehmen. Diese wurden auch außer der Reihe in die Aktivitäten des Projektteams einbezogen, etwa weil sie zu einzelnen Sachverhalten besondere Kompetenzen mitbrachten oder weil sie für die Umsetzung der Projektergebnisse gewonnen werden konnten.
Eine gute interne Kommunikation und ein größtmögliches Maß an Transparenz standen im Unternehmen auf der Wunschliste ganz oben. Die sachlichen und personellen Voraussetzungen hierfür waren schnell gegeben: Nicht nur die Geschäftsführerin, auch die Personalreferentin, der Vertriebschef und der amtierende Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB) wirkten im Projekt unmittelbar mit. Auf diese Weise war die „funktionale Kommunikation“, welche in verschiedene Gremien und Fachbereiche hineinreicht, sichergestellt. Zu den sachlichen Voraussetzungen gehörte auch die Einrichtung eines Projektlogbuchs, in dem die Projektteilnehmenden alle wichtigen Bewegungen festhielten. Seit Projektstart wurden darin Protokolle und Festlegungen minutiös aufgezeichnet und in das Unternehmen schrittweise kommuniziert.
Bemerkenswert war die Festlegung der Unternehmenschefin, dass alle Projektmeetings mit größter Transparenz stattfinden sollten. Ab sofort fanden alle Besprechungen ausschließlich im gläsernen Meeting-Raum statt. Tatsächlich boten sich mit dem von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Recht Aquarium getauften Raum mit seinen gläsernen Wänden zum zentralen Durchgangsbereich beste Bedingungen für – im wahrsten Sinne des Wortes – transparente Kommunikation. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen im Projektverlauf vorbei und verfolgten mit neugierigen Blicken die Projektaktivitäten im Aquarium, mit seinen Mindmaps und Pinnwänden – oft Anlass für die Einladung, doch gerne am Meeting teilzunehmen.
Aufgabe der Personalreferentin war es, auf der anstehenden Mitarbeiter*innenversammlung über den aktuellen Projektstand zu informieren. Noch während neue Kompetenzprofile für eine ganze Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeitet wurden, konnte die Umsetzung der ersten abgeleiteten Maßnahmen starten. Die zum Projektabschluss verabschiedete „Prozesslandschaft Personalmanagement“ ist heute für alle sichtbar im Qualitätsmanagement-System (QMS) von KNAUER integriert.
Auch aus Beratersicht verlief das SWOPS-Projekt insgesamt erfolgreich und ergebnisorientiert. Auf Grundlage einer eingangs erstellten Bedarfsanalyse konnten zügig praxisrelevante Ergebnisse erarbeitet und anteilig bereits zur Umsetzung gebracht werden. Die einzelnen Prozesse im Personalmanagement, einem besonders sensiblen Bereich, werden häufig in ihrer Komplexität unterschätzt und nicht angemessen organisiert. Zuweilen hapert es am inhaltlichen Grundverständnis, an adäquaten Prozessregelungen oder der entsprechenden Ressourcenbereitstellung. Hierfür bietet beispielsweise das prozessorientierte Personalmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 eine gute Arbeitsplattform für Verbesserungen.
Bei KNAUER haben sich drei Dinge besonders bewährt: Die größtmögliche Auswahl bei verschiedenen Arbeitsformen, die konsequente Visualisierung und Veranschaulichung der Projektergebnisse sowie die Arbeit mit dem Projektlogbuch.
Zum Abschlussmeeting des SWOPS-Projekts bei KNAUER nach der Sommerpause kamen alle Projektteilnehmenden und Interessierten zusammen. Es entstand der gemeinsame Beschluss, eine kurze Transferzielstellung für die Projektergebnisse mit dem Ziel zu entwickeln, diese in ein Transferreview in Form eines Workshops zum SWOPS-Projekt zu überführen. Am gleichen Tag sollten dann auch die Zertifikate überreicht werden.
Gerade dieser Transferreview bei KNAUER erwies sich als sehr ergiebig. Während des Transfer-Workshops am 2. Dezember 2015 überreichte Dr. Karsten Koitz, zuständiger Berater, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eigens erstellte Urkunden für deren erfolgreiche Teilnahme am SWOPS-Projekt.
Alexandra Knauer äußerte sich überaus positiv zur Praxiswirksamkeit von SWOPS und freut sich über die weiterhin verbesserte interne Kommunikation und die noch größere Transparenz im Unternehmen dank der gemeinsamen Kraftanstrengung: „Im Projekt SWOPS hat aus meiner Sicht die Chemie wirklich gestimmt und mit dazu beigetragen, dass das Projekt sehr gut vorankam. Dem sehr erfahrenen Berater Herrn Dr. Koitz gelang es schnell, eine vertrauensbasierte Zusammenarbeit mit bestimmten Regeln für alle zu etablieren. Die Zusammenarbeit hat allen Beteiligten Spaß gemacht; jeder hat die Vorteile durch die Projektarbeit für seine eigene tägliche Arbeit gesehen.“ Wir freuen uns über ihre Entscheidung, dass es noch im Frühjahr 2016 eine Fortsetzung von SWOPS bei KNAUER geben wird.
SWOPS steht für Strukturwandelorientierte Personalstrategie. Das im PROGRESS-Programm der Europäischen Union sowie in Co-Finanzierung durch den Berliner Senat für Arbeit, Integration und Frauen (SenAIF) und die Senatsverwaltung Östergotland (Schweden) mit insgesamt mehr als einer halben Million Euro geförderte Employer-Branding-Tool wird derzeit auf Initiative des BPW Club Berlin e.V. entwickelt.
Neben dem BPW Club Berlin als Projektkoordinator und der Berliner RKW GmbH, die die inhaltliche Steuerung verantwortet, sind weitere internationale Partner beteiligt: Der europäische Arbeitgeberzusammenschluss Centre Européen de Ressources des Groupements des Employeurs (CERGE), Poitiers, sowie auf regionaler Ebene das Centre de Ressources des Groupements d’Employeurs (CRGE), Poitou-Charentes, Frankreich. In Österreich, das 130 Unternehmen umfassende Cluster für nachhaltige Abfallwirtschaft aus der Steiermark ARGE.at sowie in Schweden das KMU-Netzwerk des Standortentwicklers Tillväxt Motala.