Start des EU-Projekts voraussichtlich Herbst 2014
In seiner Sitzung vom 17. Juni 2014 hat sich der Vorstand des BPW Club Berlin e.V. darauf verständigt, die Durchführung des bewilligten EU-Projekts SWOPS grundsätzlich zu befürworten. Ziel von SWOPS ist es, mehr Frauen in leitende Positionen in Wirtschaft und Politik zu bringen und – bei einer gleichzeitig verbesserten Vereinbarkeit von Beruf und Familie – zu mehr Chancengerechtigkeit zwischen Frauen und Männern in der beruflichen Weiterentwicklung beizutragen.
Im Zuge des demographischen Wandels stellt es gerade für kleine und mittelständische Unternehmen eine Herausforderung dar, den aktuellen und zukünftigen Bedarf an qualifizierten Fachkräften nachhaltig zu sichern. Mit der Entwicklung und Implementierung einer “StrukturWandelOrientierten PersonalStrategie” (SWOPS), die als Standard-Modell EU-weit Anwendung finden soll, erhalten die Unternehmen sinnvolle und zielführende Handreichungen, diese Herausforderung erfolgreich zu bewältigen.
Im Fokus stehen insgesamt 16 KMU aus Deutschland, Frankreich, Polen und Schweden. Über die individuelle Beratung durch ein Expert/inn/en-Team werden gemeinsam mit den jeweiligen Geschäftsführern/-innen bzw. Führungskräften die spezifischen Entwicklungsbedarfe im Unternehmen eruiert. Als Ableitung hieraus wird ein international anwendbarer pragmatischer Methoden-Standard entwickelt, mit dessen Hilfe die Unternehmen ihren Fachkräftebedarf mittel- und langfristig effektiv decken können und damit für den internationalen Wettbewerb am Markt auch in der Zukunft bestens gerüstet sind. Hierbei gilt es, insbesondere auch die bisher ungenutzten Berufschancen für Frauen, zudem in einem internationalen Kontext, in den Mittelpunkt zu rücken.
Mit dem Projekt will der BPW Club Berlin dem Thema Strukturwandel in Unternehmen neue Schubkraft verleihen und konkret auf Strukturen und Prozesse einwirken. Mit SWOPS will der Club einen weiteren wesentlichen Akzent auf das gesellschaftspolitische Selbstverständnis setzen und mehr in das öffentliche Bewusstsein rücken. Darüber hinaus soll mehr Internationalität in das Clubleben hinein geholt werden.
Dem BPW Club Berlin ist es gelungen, verlässliche und erfahrene Kooperationspartner in den genannten vier europäischen Ländern zu gewinnen. Diese Organisationen und Institutionen werden für die Erarbeitung der Projekt-Inhalte verantwortlich zeichnen, Modellunternehmen gewinnen und qualifizierte BeraterInnen für diese Modellunternehmen einsetzen.
Am 20. Juni 2014 fand in Brüssel ein Kick-off-Meeting für die Vernetzung aller Teams der in dieser Förderrunde durch das Progress-Programm begünstigten Organisationen statt. Die beiden SWOPS-Projektleiterinnen Clarissa-Diana Wilke (Vorstand BPW Club Berlin, Kommunikation & Public Affairs) und Daniele Pfennigs (Vorstand, Fundraising) sowie Sabine Deschauer (Vorstand, Finanzen) waren vor Ort, um sich über Rechte, Pflichten, Auflagen und Regularien für die bevorstehende zweijährige Projektlaufzeit zu informieren und das Projekt SWOPS der EU-Kommission sowie den übrigen Delegierten zu präsentieren.
Zugleich war dies eine gute Gelegenheit, die Ansprechpartnerinnen der EU-Kommission ebenso wie die “Personen hinter den Projekten” der Nachbarländer kennenzulernen. In einem vertiefenden Workshop am Nachmittag konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam inhaltliche Schnittmengen ausloten. Gleich mit zwei Projekten lassen sich gewinnbringende Synergien herstellen: Das Projekt ACCELERATE! (Antragsteller Sofia Foundation, Belgien) fördert den verbesserten, EU-weiten Zugang von Frauen in Board-Positionen von KMU und Non-Profit-Organisationen. Ziel ist u.a. der Entwurf einer Richtlinie zur Gleichstellung der Geschlechter in wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen. Das Projekt “She decides, You succeed.” (Antragsteller AFAEMME, Spanien) setzt sich für die gezielte Förderung von Gender Balance in der Privatwirtschaft ein. Mit der Entwicklung eines Toolkits will das Projekt die Wettbewerbsvorteile, die sich für Unternehmen mit mehr Frauen in Entscheidungspositionen bieten, klarer herausarbeiten, kommunizieren und verbreiten.
Insgesamt waren 31 Projekte aus 20 Ländern vertreten, die sich mit Gender Pay Gap (GPG) einerseits und Gender Balance in decision-making positions (GBAL) andererseits in zwei voneinander unabhängige Förderschwerpunkte aufteilen.
Voraussichtlicher Projektstart ist der 1. September 2014. Die nächsten Schritte bestehen darin, Verträge mit der EU und den internationalen Partnern zu schließen. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren.